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Absturz eines Bombers über Schloßborn

 

Es war der Herbst 1943 oder 44, das genaue Jahr ist mir entfallen.

Ich war Lehrjunge bei der Rotfabrik (ehemalige Hoechst AG, jetzige Infraserv Industriepark Hoechst).

Aus Richtung Wiesbaden kam ein großer  Schwarm Bomber, der den Vordertaunus entlang flog.

Als sie auf unserer Höhe waren, begann der Beschuss durch die in Zeilsheim stehende Flak. (Flugabwehrgeschütz)

Bei einem Bomber sah ich Treffer aufblitzen. Er zog eine Rauchspur hinter sich her und nach einigen Minuten verließ er den Verband und

setzte zu einer Linksschleife über den Taunus an. Er verschwand in Richtung Feldberg aus meiner Sicht.

 

Als ich nach Feierabend heim nach Schloßborn kam, lief mir mein Vater entgegen und erzählt mir von dem abgestürzten Bomber.

Demnach ist er zurück Richtung Westen geflogen, was ich ja noch mitbekam.

Dann wurde auf Grund der Schwere des Flaktreffers wohl ein Notabwurf durch den Kommandanten befohlen.

Die Bombenladung wurde ausgeklinkt und die Bombentrichter unterhalb des Naturfreundehaus in Richtung Schloßborn (rechts des Silberbaches) sind heute noch eine eindrucksvolle Erinnerung an diese Zeit.

 

Weiter die Erzählung des Vaters.

 

Nach dem Notabwurf verließ die Bordbesatzung mit ihren Fallschirmen das Flugzeug und landete bei Schloßborn.

Der führerlose Bomber flog weiter Richtung Westen, drehte jedoch und kam in immer tieferen Flug über den Seegrund zurück auf Schloßborn zu.

Glücklicherweise ging es gut aus. Der Bomber ging in geringer Höhe über das Dorf hinweg und schlug hinter dem 2. Weiher in Richtung Glashütten in die Felder.

Wie üblich kamen Wehrmachtseinheiten, die Besatzung ging in Gefangenschaft und die einzelnen Überreste des Flugzeuges wurden abtransportiert.

Da sich die Alliierten die Eisätze teilten müsste es sich, da Tag war, um eine amerikanische Maschine gehandelt haben.

2016 Alfred Conrady Niederjosbach

 

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 Quelle:

Urkunde Nr. 301 im Urkundenbuch von Dr. W. Sauer

Nach einer JPG Datei digitalisiert. 07.05.2018

Im Namen der heiligen und ungeteilten Dreifaltigkeit.

Konrad, durch Gottes Gnade Erzbischof von Mainz und Bischof von Sabina.

 Damit menschliche Anordnungen dem Gedächtnis erhalten bleiben, werden sie in würdiger Form schriftlich niedergelegt, andernfalls sie im Laufe der Zeit leicht verloren gehen können.

Da also von der Zeit des Kaisers Otto, des Jüngeren, die Kirche in Brunnon mit dem Patronat, dem Zehnten und einigen umliegenden Orten der Kirche des hl. Stefanus, des Erzmatyrers, in Mainz angehört, so wollen wir den Christgläubigen sowohl der gegenwärtigen als der künftigen Zeit zu wissen tun, daß unter den genannten Dörfern der Ort Josbach mit Gottes Gnade an Bevölkerung und Besitztum eine solche Zunahme erfuhr, daß die Bewohner zwar zur Zeit der geringeren Bevölkerung die Kirche von Born zur Taufe ihrer Kinder, zur Beerdigung ihrer Toten und zur Pflege des Filialverhältnisses gewöhnlich besuchten, nun aber nach dem Eingehen dieser Besuche seit vielen Jahren ihre heiligen Handlungen in Josbach vornehmen.

Weil nun die Einwohner des älteren Ortes Born behaupteten, daß ihnen Unrecht geschehe, und damit der Streit, der daraus entstehen könnte zum Einschlafen komme, haben wir auf Begehren unseres geliebten Sohnes Werner, Propst an der Stefanskirche in Mainz und Gründer der Kirchen zu Born und Josbach, sowie mit Zustimmung des Mitbischofs der beiden Kirchen, des Propstes Siegfried von St. Peter, und auf Anraten der Prälaten der Mainzer Kirche folgende Verordnung getroffen: Die Kirche von Josbach soll von keiner andren Kirche abhängig sein und sich in aller Zukunft in dem eigenen Kirchspiel mit Synodalgerechtsamen und Ausspendung der Sakramente vollständig der Freiheit einer Mutterkirche erfreuen, doch mit den Zufügen, daß die Angehörigen der beiden Pfarreien aus Familiengesinnung sich bei den Bittprozessionen gegenseitig besuchen.

Außerdem bestimmen wir aber noch, daß der Geistliche, den der Stifterpropst in einer der beiden Kirchen ernennt und der Mitbischof in seinen Besitz einführt, in der anderen Kirche ebenfalls Vorsteher ist, jedoch in Josbach seinen beständigen Wohnsitz hat. Damit nun aber sich niemand unterstehe, gegen unsere wohlerwogene Bestimmung etwas zu unternehmen und sie umzustoßen, haben wir zu ihrem Schutze gegenwärtiges Schreiben abfassen und durch Eindruck unseres Siegels bestätigen lassen unter Zuziehung folgender Zeugen: Konrad, Propst in Mainz und Frankfurt,

 

Auf einem niedrigen Höhenzug, der sich vom Buchwaldskopf in südlicher Richtung nach dem Josbachtale hin erstreckt, liegt das Dorf Oberjosbach. Oberjosbach ist eine sehr frühe Siedlung. In den ersten Urkunden wird es Jossebache, Gosbach, Goybach und auch Josbach genannt. Im Zinsregister der Benediktinerabtei zu Bleidenstadt wird Oberjosbach bereits schon im 9. und 10. Jahrhundert erwähnt. Es heißt hier kurz Gosbach, ohne den Unterschied von Ober- und Niederjosbach, weil es damals noch kein Niederjosbach gab. Dieses wird in einem Lehnbüchlein der Eppsteiner Burgherrn im Jahre 1290 zum erstenmal als Nieder  Gosbach oder Goysbach benannt. Es heißt Oberjosbach= "Superior Gosbach" und Niederjosbach= "inferior Gosbach ". Im Jahre 1290 wird superior Goysbach auch in dem Register der Einkünfte aus dem Waldgebiete des St. Stephanstiftes zu Mainz erwähnt.

Es muß liefern:

1.) 26 maldra avene

2.) 4 solidos Colonienses de vorhura

3.) quartuor maldra caseorum

4.) quatuor clobones lini.

Im 10. Jahrhundert schenkte in dem Dorfe Josbach die Herrin Vodihild zum Seelenheil ihres Vaters, des Grafen Ulrich, mit Zustimmung und Willen ihrer Söhne Ulrich und Ruger dem Kloster Bleidenstadt 2 Hupen mit Zubehör, die 8 Malter Weizen eintragen und 4 Solidis Zinsen. Die Frauen geben 5 Pfund Leinen, 6 Hähnchen und ein Talent Eier. Die Urkunde lautet in lateinischer Sprache: Summarium et registrum bonorum Blidenstatensium (saec IX - X). In villa Jossebahe dedit domina Vodilhit pro remedio anime patris sui Udalrici comitis cum consensu et voluntate filiorum suorum Udalrici et Rugeri hubas II cum areis suis que solvunt VIII maldra siliginis et solidos IV, femine dant delino libras V, pullos VI et talentum ovorum.

Der Vater der Vodihild, Graf Ulrich, war im Besitz der Burg und Herrschaft Eppenstein.                      

Am 19. Dezember 1223 schlichtet der Erzbischof Sigfrid II von Mainz den Streit des Stiftes St. Stephan zu Mainz mit Gerhard und Gottfrid von Eppenstein wegen der Güter zu Josbach, Schloß-Born und Hausen. Durch eine Urkunde vom 29. November 1317 überließ das Stephansstift zu Mainz seine Güter im Kirchspiel Schloßborn an Siegfrid Eppstein. Das Verzeichnis enthält Abgaben aus den Ortschaften Schloßborn, Waldkröftel, Lenzhahn, Ober- und Niederjosbach, Ehlhalten, Vockenhausen, Eppenhain Bremthal, Eppstein, der Algozesmühle, sowie den beiden ausgegangenen Dörfern Nithusen bei Ehlhalten und Mühlhusen bei Schloßborn. Diese Dörfer sind seitdem dauernd bei Eppstein verblieben.                                                                                                                                                       Das Dorf Oberjosbach gehörte zur Kirche und Vogtei Schloßborn. Schloßborn wird um das Jahr 1000 als Brunnon oder Born nach einer Quelle genannt. Hier ließ Erzbischof Willigis von Mainz um das  Jahr 1000 eine Kirche aus Holz erbauen. Erzbischof Willigis residierte in Mainz von 975 - 1011. Er ist auch der Begründer des St. Stephanstiftes in Mainz.

 Erzbischof Willigis wollte seiner Lieblingsgründung Brunnon auch einen größeren Landbezirk nach dem Vorbilde anderer Stifte zu Kolonisation verschaffen. Daher schuf er einen größeren Land- und Zehntbezirk, der ungefähr von folgenden Grenzlinien umfaßt wurde. An der Stelle, wo die Krüfftel, der heutige Kröftel- oder Schwarzbach mit der Daise- Theisbach-Josbach zusammenfließt oberhalb Eppstein, ging die Grenze hinauf bis zur Quelle des Daisbachs in der Nähe von Engenhahn. Von hier lief sie an der von Wiesbaden nach der Lahn führenden sog. Tormpeter = Siebenhügelstraße oder auch alte Poststraße, nach dem Pfahlgraben, ungefähr 3,5 Kilometer südlich von Idstein, und von hier, immer dem Pfahlgraben entlang bis zur Weilquelle in einer Länge von ungefähr 18 Kilometer. Von dieser ging sie nach dem großen Feldberg zu dem Stein Brunhildisbett bis zum Watzberg, einer Vorhöhe des kleinen Feldbergs, durch die Sulzbacher Mark zum Buchbach nach Lorsbach. Es war also eine sehr große Pfarrei, zu der im 12. Jahrhundert folgende Orte gehörten: Brunnon, Molhusen, Waldkröftel, Hythusen, Schenkelshain, Frankenbrücken, Lubrechtsborn, Dietelshain und Lairsbach. Die meisten von diesen Orten sind schon im 13. und 14. Jahrhundert eingegangen, jedoch führen einige Gewanne bis heute noch diese Namen als Flurnamen. Es gehörten also zum Pfarrbezirk Schloßborn die jetzigen Orte: Reifenberg, Schloßborn und Oberjosbach, ferner Arnoldshain, Schmitten, Fischbach, Lorsbach und alle sechs Ortschaften des Seelbacher Grundes, nämlich Niedernhausen, Königshofen, Engenhahn, Niederseelbach, Oberseelbach und Lenzhahn. Der Mittelpunkt dieses Land- und Zehntbezirkes war natürlich Brunnon.

Zwischen 990 und 1011 übergab Erzbischof Willigis die um Jahr 1000 erbaute Holzirche in Schloßborn mit dem weitläufigen Sprengel dem Stephansstift in Mainz. Dieses unterhielt nun in Schloßborn einen eigenen Pfarrer, den es auch besoldete. Als die Holzkirche zerfiel, ließ Erzbischof Bardo im Jahre 1043 eine Steinkirche erbauen. In dem großen Pfarrbezirk Brunnon mußte nun auch die Kolonisation erfolgen, um für die Finanzwirtschaft den Zehnten zu erhalten. Die Pastorierung erfolgte erst an zweiter Stelle; für den Zehnten wollten die Einwohner dieses Bezirks auch Seelsorge haben. Diese Seelsorge bewegte sich jedoch zuerst in den engsten Grenzen. Kirchengesetze und Kirchenstrafen betr. sonntäglichen Besuch der Kirche und den österlichen Empfang der Sakramente gab es damals noch nicht. Weite Entfernungen und schlechte Wege machten den regelmäßigen Kirchgang selbst zu Pferd und Wagen unmöglich. Wenn die Leute getauft und kirchlich begraben waren, nach Möglichkeit den Litaneien und dem Synod, d.i. der Versammlung zur Katechese für Erwachsene in der Schloßborner Kirche beiwohnten, war das höchst erreichbare Maß des Christentums erfüllt. Die Jugend war aus Mangel an Schulen vom Gottesdienst ausgeschlossen.

Der Pfarrer von Schloßborn kam zu Pferd in die einzelnen Orte des Kirchensprengels, um die Gläubigen zu taufen und zu beerdigen. Oberjosbach strebte bei zunehmender Bevölkerung nach eigener Seelsorge und hatte sich aus eigenen Mitteln eine Kapelle erbaut und verlangte nun, eine selbständige Gemeinde mit allen Pfarrechten zu bilden. Daraus entsprangen Streitigkeiten, die endlich nach längerem Verlauf durch den Erzbischof Konrad von Mainz ausgeglichen wurden, indem dieser im Jahr 119o, auf Ersuchen des Propstes Wernher zu St. Stephan, als Grundherrn beider Kirchen, die Kirche zu Josbach von der zu Schloßborn trennte und sich vollständig der Freiheit einer Mutterkirche erfreuen sollte.

 Der Kirche von Gosbach wurden die obengenannten Orte des Seelbacher Grundes zugeteilt. Für die Haltung eines eigenen Geistlichen fehlten Josbach die Mittel und da Schloßborn am Zehnten festhielt, wurde Josbach doch als Filialkirche von Schloßborn anerkannt und blieb dieses bis 1728. Nicht lange nach der Ablösung von Oberjosbach aus dem Kirchspiel Schloßborn erhielt auch Niederseelbach, welches anfangs zu Oberjosbach geschlagen war, seine eigene Pfarrkirche und zwar schon im 13. Jahrhundert. Es gehörten zu der Kirche in Niederseelbach Engenhahn, Königshoven und die Hälfte von Oberseelbach, die andere Hälfte von Oberseelbach und Lenzhahn noch 1594 nach Schloßborn gehörten, aber 1610 nach Niederseelbach pfarrten.

Um das Jahr 1280 war zwischen Graf Adolf von Nassau, dem späteren deutschen König, und dem Grafen Godefried III von Eppenstein wegen Gerechtsame in der Umgegend von Wiesbaden und im Taunus eine Fehde ausgebrochen. Godefried benutzte die Abwesenheit Adolfs, fiel in sein Gebiet ein und verwüstete besonders Wiesbaden und Sonnenberg. Adolf rächte sich durch Einfall in Godefries Gebiet, wobei der ganze Ort Josbach mit der kleinen, auf dem befestigten Kirchhof stehenden Kapelle niedergebrannt wurde, etwa zwischen 1280 - 1283.

Die Fehde wurde durch Vermittlung des Erzbischofs Werner II von Mainz, der ein Eppensteiner war, im August 1263 geregelt. Die strittigen Rechte über Josbach wurden so entschieden, daß die Gerichtsbarkeit von Josbach an und hinauf bis an das Ufer des Seelbachs, in dem Eichelberger Markwald dem Grafen Adolf, hingegen die Gerichtsbarkeit über die Feldmark den Eppensteinern zustehen sollte. Gleichzeitig wurden die Fischereirechte in der Weise geregelt, daß das Gebiet oberhalb der Guldenmühle den Idsteinern, unterhalb der Mühle den Eppensteinern zufiel. Außerdem trat Godefried von Eppenstein die Orte Niedernhausen, Königshofen, Oberseelbach und Lenzhahn mit allen Rechten an Nassau-Idstein ab.

Die Einwohner von Josbach waren über den Verlust ihrer Kapelle sehr betrübt, und erstrebten den Wiederaufbau. Dies konnte jedoch nur durch Opfer und die dadurch gewonnenen Ablässe geschehen. Der Text eines Ablaßbriefs wurde vielfach in deutscher und lateinischer Sprache auf Pergament geschrieben und im Rahmen in der Kirche aufgehängt und daneben ein Opferkasten aufgestellt. Auch Josbach besorgte sich einen solchen Ablaßbrief im Jahre 1288, der noch im 18. Jahrhundert in der Oberjosbacher Kirche hing und hier von Pfarrer Severus aus Waldürn abgeschrieben wurde. Im Jahr 1321 wurde die Kapelle wieder eingeweiht. Bis zum 16. Jahrhundert ist die Geschichte in kirchlicher Hinsicht über Josbach sehr spärlich. Anscheinend hat auch hier der 30-jährige Krieg viel vernichtet. Aus der Zeit der Reformation ist folgendes bekannt. Im Jahr 1535 erhielt nach dem Tode des Grafen Eberhard II von Eppstein-Königstein sein Schwestersohn Graf Ludwig von Stollberg- Königstein die Grafschaft. Dieser war protestantisch gesinnt und führte die evangelische Religion vollständig ein. Die Durchführung der evangelischen Religion war im Jahre 1540 vollendet. So wurden außer Königstein, Kronberg und Hofheim auch Schloßborn und damit auch Ober-und Niederjosbach protestantisch.

Dieser Zustand dauerte bis zum Anfang des 17. Jahrhunderts. Am 8. August 1581 starb der derzeitige Graf Christoph zu Stollberg-Königstein, wie auch sein Vorgänger Graf Ludwig, ohne männlichen Erben. Die Regentschaft wollte sein Bruder Graf Albrecht Georg übernehmen. Jedoch erhob Kurmainz, Kurfürst Daniel, Anspruch auf die Grafschaft Königstein, da diese ein kaiserliches Lehen sei und er (Graf Albrecht Georg) nicht rechtmäßiger Erbe sei. Graf Albrecht Georg weigerte sich zuerst, mußte aber schließlich der Macht weichen Am 21. August 1581 erfolgte die Besitznahme des Hauses Königstein durch Kurmainz und am 27. Oktober 1581 wurde Kurmainz ein förmlicher Lehnbrief von Kaiser Rudolf II erteilt. Die ersten Kurfürsten von Mainz schonten die Protestanten. Als jedoch im Jahr 1601 der Kurfürst Wolfgang von Dalberg starb, wurde Adam von Bicken sein Nachfolger. Dieser war ein eifriger Verfechter der katholischen Lehre und führte diese wieder ein. Adam von Bicken starb bereits am 10. Januar 1604. Sein Nachfolger wurde Johann Schweikart von Kronberg. Dieser führte die katholische Lehre wieder vollständig ein. So wurde die katholische Lehre wieder eingeführt am 1. August 1604 in Wicker und Weilbach, am 22. August in Oberursel, am 28. August 1604 in Fischbach, Klein-Schwalbach mit Mammolshain, am 13. September 1604 in Weißkirchen und am 19. Dezember 1604 in Schloßborn, Ober- und Niederjosbach. Die Katholisierung der noch übrigen Orte erfolgte im Laufe der Jahre 1005 und 1606.

Die durch freiwillige Spenden und Ablaßgelder errichtete Kapelle wurde während der Regierungszeit des Mainzer Kurfürsten Anselm Franz von Ingelheim 1675 - 1695, abgebrochen und an gleicher Stelle auf dem befestigten Kirchhof nach der Inschrift 1682 die heutige Kirche in Renaissancestil erbaut. Des genannten Kurfürsten Wappen befindet sich über dem Eingang, im gewölbten Bogen desselben ein Fratzenkopf. Die Sage berichtet, man habe zuerst die Kapelle nach dem eingepfarrten Niederjosbach erbauen wollen, auf dem sogenannten Kirchstück, nachts seien aber die Balken von unsichtbarer Hand nach dem heutigen Standort zurückgebracht worden. Die vielfach verbreitete Annahme in Oberjosbach, die erste Kapelle habe auf dem heutigen Grundstück Prokasky, neben dem Gasthaus Lindenkopf gestanden, ist irrig. Den 1580 verkaufte Heinz von Hans Schwaben, ein Hutmacher, einen Placken Hofreite an der Kirchenmauer und hinter seinem Haus gelegen, wo man zum "Gemeinen Backes" geht. Das damalige Gemeindebackes stand wohl an der Stelle des sehr alten das im Jahr 1923 dem Rathausneubau weichen mußte. Die auf dem Anwesen bei Prokasky gefundenen Menschenknochen können aus der Zeit des 3o-jährigen Krieges stammen.

Um die übergroße Pfarrei Schloßborn zu entlasten wurde im März des Jahres durch den damaligen Kurfürsten Erzbischof Lothar Franz von Schönborn die heutige Pfarrei Oberjosbach gegründet. Der neuen Pfarrei, die bisher Filiale von Schloßborn war, wurden sieben Filialgemeinden zugewiesen, namlich: Bemthal, Vockenhausen, Niederjosbach, Niedernhausen, Königshofen, Engenhahn, Lenzhahn und vier Mühlen. Eine Kommission, bestehend aus den Herren Weihbischof Schernauer, Geheimer Rat von Löhr, Dechant Dr. Seitz von Hofheim, Amtshalter Rau von Eppstein, war 1728 beauftragt worden, zur Erleichterung  der Pfarreien Schloßborn und Fischbach eine dritte zu bilden, nämlich Oberjosbach. Schon oft hatten Pfarrer Beuschel zu Schloßborn und Pfarrer Orth zu Fischbach Beschwerde geführt, daß sie die vielen Orte in der gebirgigen Gegend nicht richtig pastorieren könnten und um Einrichtung einer dritten Pfarrei gebeten.

Dies geschah denn durch diese Kommission. Zur Fundierung der neuen Pfarrei machten die beiden Pfarrer einige kleine Zehnten an Geld und Korn. Anfangs beliefen sich die Einkünfte auf 261 Gulden, die erst im Jahr 1812 600 Gulden höchstens betrugen. Der erste Pfarrer in Oberjosbach hieß Eyerlein, der bis 1.3. 1738 daselbst wirkte.

 Pfarrer Beuschel - aus Frankfurt gebürtig - war der letzte Pfarrer, der von Schloßborn aus in Oberjosbach die Seelsorge hatte. Zur Erleichterung des Verkehrs zwischen Schloßborn und Oberjos-bach wurde seitens der Gemeinden der kürzeste Weg hergestellt. Dieser führte von Schloßborn den Weiherbach herab direkt über den Ehlhalterbach und die dortigen Wiesen durch das Feld nach Oberjosbach. Dieser an vielen Stellen ausgesteinte Weg ist im Feld noch vorhanden und bekannt als Pfaffenpfad.

Bald zeigte es sich, daß die Pfarrei Oberjosbach mit ihren sieben Filialen die Kräfte eines einzelnen Priesters überstieg. Deshalb erhielt sie durch kurfürstlichen Erlaß vom 24. Mai 1766 einen Kaplan, wozu ein jährlicher Zuschuß von 150 Gulden als Gefälle aus der Eppsteiner Kellerei bewilligt wurde. Auch Ehlhalten mußte 15 Gulden beisteuern, gegen deren Zahlung der dortige Schultheiss im Jahre 1824 beim Amt in Königstein Einspruch erhob. Der Kaplan mußte an allen Sonntagen und Feiertagen in Bremthal und Vockenhausen - beide Orte wurden früher von Fischbach aus versehen - den Gottesdienst abhalten und den Sterbenden in den sieben `Filialen und vier Mühlen die Sakramente spenden. Die Filiale Vockenhausen wurde 1755 der Pfarrei Oberjosbach einverleibt, aber ohne Anspruch auf eigenen Gottesdienst. Nachdem schon 1783 eine Kirche dortselbst erbaut war, wurde erst 1804 Gottesdienst darin gehalten, der aber durch den Tod des Kaplans wieder eingestellt wurde. Die Pfarrei Oberjosbach hatte stets mit Not zu kämpfen, da sie mit nur geringen Einkünften fundiert war.

 Pfarrer Traupel, gestorben am 22. Februar 1800 in Oberjosbach, klagt bitter und bittet in Mainz um Versetzung, da er von den Franzosen ausgeplündert sei und durch seinen langen Dienst in dieser armen Pfarrei sich in einer sehr misslichen Lage befinde. Wiederholt flüchtete er in der Kriegszeit der neunziger Jahre mit seinen Pfarrkindern in den Kurmainzer Wellinger, d.i. ein Wald bei Bremthal und teilte hier Leid und Freud mit ihnen. Pfarrer Venius , 1800 bis November 1811 in Oberjosbach, beklagt sich über die arme "Geißenpfarrei", in der er schwere Not leide, und daß der Ortsvorstand sein Gesuch um freien Austrieb seiner drei Geissen und einer Kuh abgelehnt habe unter Androhung schwerster Strafe für den Kuhhirten. Auch Pfarrer Knörzer, der 45 Jahre in Oberjosbach wirkte und am 8. Oktober 1856 im Alter von 80 Jahren starb, führt Klage darüber, daß das Einkommen der Pfarrei sich jährlich nur auf 600 Gulden belaufe, wovon Pfarrer und Kaplan leben sollten, dazu die Mühe einer solch großen Pfarrei. Pfarrer Knörzer war in Oberjosbach sehr beliebt und erfreute sich der größten Hochachtung.

Daß in der Pfarrei Oberjosbach, die ziemlich abseits vom großen Weltbetriebe liegt, sich nicht Ereignisse vollzogen, die für die Allgemeinheit von besonderer Bedeutung waren, ist als gegeben vorauszusetzen. In stiller, aufopfernder Tätigkeit lebten die Geistlichen der Seelsorge, mit dem harten Sinne der Bevölkerung nicht immer im Gleichklang stehend. Im Jahre 1745/46 wurde der Glockenstuhl bezw. Turm auf die Kirche aufgebaut, Chor-und Kirchenbänke angefertigt, ein Taufstein und der Hochaltar für 112 Gulden und 30 Kreuzer geliefert. Eine Orgel wurde 1749 eingebaut, die im Jahre 1877 erneuert wurde und von Keller - Limburg - geliefert ist. Der im Jahr 1745/46 eingebaute Hochaltar wurde durch Schreiner Kirdorff von Oberursel angefertigt. 1808 wurden die Firmlinge der Pfarrei Oberjosbach in Frankfurt/M und 1811 in Hofheim gefirmt. Im Jahre 1821 erhob Oberjosbach die erste Kirchensteuer, die 161 Gulden, 43 Kreuzer und 1 Pfg. einbrachte.

In der Nacht vom 22./23. April 1841 wurde in der Kirche zu Josbach eingebrochen und daraus Monstranz und Speisekelch gestohlen. Durch den Westfälischen Frieden von 1648 bestand der sogenannte Pfarrzwang, wodurch oft Katholiken nach der finanziellen und religiösen Seite hin zu Angehörigen einer protestantischen Pfarrei gezwungen wurden, so z.B. Niedernhausen und Königshofen zu Niederseelbach, obwohl sie zur Pfarrei Oberjosbach gehörten. Hierunter mußten besonders die um 1652 aus dem Fürstbistum Lüttich eingewanderten Wallonen leiden. Obwohl ihnen der Landesherr Graf Johannes von Nassau-Idstein das katholische Bekenntnis gewährleistet hatte, mußten sie dem Verband der protestantischen Kirche in Niederseelbach angehören, d.h. alle ohne Ausnahme wurden protestantisch getauft, getraut und begraben. Trotzdem hielten diese Wallonen an ihrer Sprache und Religion fest.

Alle Pfarrabgaben mußten sie gleich den Protestanten entrichten, auch waren sie gezwungen, wenigstens den monatlichen Bettagspredigten in der Niederseelbacher Kirche beizuwohnen. Da sie dies alles ungern taten, erhielten sie oft Geldstrafen. Dieser Pfarrzwang wurde durch Edikt des Herzogs von Nassau vom 29. Mai 1819 aufgehoben und somit diese Orte frei. Sämtliche Pfarreien mußten nun neu umschrieben werden.

Die Bischöfliche Urkunde vom 26. Oktober 1828 bestimmt für Oberjosbach folgende Grenzen: Die Pfarrei Oberjosbach soll bestehen aus den katholischen Einwohnern der Gemeinden Oberjosbach, Königshofen mit der Quecken- und Harzmühle, Niedernhausen mit der Gulden- und Rabenmühle und dem Eisenhammer, Niederjosbach, Lenzhahn, Engenhahn, der Gemeinde Vockenhausen mit dem Hofe Häusel, der Filialgemeinde Bremthal, der Gemeinde Auringen mit der Reitzen- und Auringermühle und Naurod. Aus freien Stücken wurde später von Oberjosbach aus auch die Pastoration über die zur Zivilgemeinde Hofheim gehörigen Katholiken von Wildsachsen mit übernommen. In der Bulle Pius VII "Provida solersque" vom 16. August 1821 wurde die Errichtung des Bistum Limburg a.d. Lahn ausgesprochen. Seit 1817 sind die Pfarrer beider Konfessionen neben den Kirchenbüchern auch mit der Führung der Personenstandsverzeichnisse oder Zivilstandsregister beauftragt. lm Jahre 1884 erfolgte die Errichtung der Expositir Bremthal-Vockenhausen. Oberjosbach muß diese mit 615,29 dotieren, wozu noch eine staatliche Ortszulage von 450,- Mark kam.

Am 1. Juli 1918 geschieht die Bildung der selbständigen Pfarrei Bremthal. Die erhält zur Lösung aller Verpflichtungen von Oberjosbach an Wertpapieren und in bar 14.453,19 Mark am 16. Oktober 1918. Leider fielen diese der Inflation zum Opfer.

Pfarrer Dausenau erreichte unter schwierigen Kämpfen die Erbauung des neuen Pfarrhauses. Diesen Neubau hatte auch sein Vorgänger, Pfarrer Verdelmann, angestrebt, war aber an der störrigen und uneinsichtigen Haltung des damaligen Kirchenvorstandes und vieler Einwohner gescheitert. Es war hierüber sogar ein sogenannter Kirchenstreik ausgebrochen, der darin bestand, daß die Widersager des Neubaues längere Zeit nicht mehr die Kirche in Oberjosbach besuchten, sondern nach Vockenhausen und Ehlhalten zur Kirche gingen. Das neue Pfarrhaus wurde am l. August 1901 bezogen. Das alte Pfarrhaus ging durch Kauf in den Besitz des Gastwirts Jungels (Inhaber des Gasthauses zum "Lindenkopf“) über. Im Jahre 1904 ließ Pfarrer Dausenau die alte Kapelle am Eingang des Dorfes von Niedernhausen her niederlegen und eine neue Kapelle mit dem Bild der "Schmerzhaften Mutter" errichten.

In Pfarrer Dausenaus Wirkungszeit fällt auch der Streit zwischen Niedernhausen und Königshofen wegen Benutzung der im Jahre 1881 in Niedernhausen erbauten Kirche, der der bekanntlich durch Beschluß des Kirchenvorstandes und 89 Unterzeichner von Niedernhausen die Katholiken von Königshofen auf "Ewigzeiten" vom Besuch der Niedernhausener Kirche ausgeschlossen wurden. Durch Bildung einer Expositur am 1. Dezember 1902 und Errichtung der Kapellengemeinde Niedernhausen-Königshofen am 1. Oktober 1904 wurden die Wege geebnet zur Gründung der eigenen Pfarrei Niedernhausen, die am 1. Mai 1921 erfolgte. Hierdurch schied Niedernhausen und Königshofen aus der Pfarrei Oberjosbach aus, die nun nur noch die Orte Ober- und Niederjosbach und Lenzhahn mit rund 1000 Katholiken umfaßt. Das Dorf Engenhahn war bereits 1888 endgültig zu Idstein gekommen. Die zwei im Krieg 1914/18 abgelieferten Kirchenglocken wurden durch neue Bronzeglocken ersetzt und am 24. Dezember 1921 zum ersten mal geläutet.

 Die Kirchenbücher fangen 1668 an und liegen in Schloßborn. Die Kirche in Oberjosbach macht von außen noch den Eindruck, als ob sie für die heutigen Verhältnisse genüge, doch das Gegenteil erkennt man im Innern derselben. Fast bis zur Kommunionbank ist das Schiff durch Bühne und Orgel überdeckt, so daß Licht und Luft wenig Zutritt haben. Aus diesem Grund unternahm im Jahre 1928 Pfarrer Heese, diesen Übelstand zu beseitigen und zwar entweder durch einen Erweiterungsbau oder einen Neubau. Der von der kirchlichen Behörde gewählte Entwurf der Architekten H. & Chr. Rummel Frankfurt/M für den Erweiterungsbau sah der Konservator für Naturschutz-und Denkmalspflege keine Erweiterungsmöglichkeit, da hierdurch das jetzige gute Einvernehmen der Kirche zum ganzen Ortsbild gestört würde. Gegen den Abbruch der Kirche wurde daher nichts eingewendet, sofern der zu errichtende Neubau in dieser Beziehung die nötige Rücksicht nehme. Von einem Neubau wurde abgesehen. Herr Pfarrer Scherer regte im Jahre 1939 nochmals einen Erweiterungsbau an. Dieser Entwurf wurde von dem Konservator für Denkmalspflege in Wiesbaden grundsätzlich genehmigt, konnte aber wegen der z. Zt. herrschenden Knappheit an Nadelholz nicht ausgeführt werden. (Diesbezügl. Mitteilung des Kreisbauamtes in Bad Schwalbach). Um jedoch im Innern der Kirche mehr Licht und Luft und besonders beim Eintreten in die Kirche einen etwas besseren Anblick zu erhalten, wurde auf Anregung Pfarrer Scherers die Orgelbühne beseitigt. Die Orgel wurde auf die Männerbühne versetzt und das Innere der Kirche restauriert.

In der Nacht vom 25. und 26. August 1944 wurde durch feindliche Terrorflieger eine Brandbombe in Oberjosbach abgeworfen. Diese Bombe fiel in die voll mit Früchten gefüllte Scheune des Malers Josef Igstatt, die unterhalb nahe bei der Kirche stand. Die Scheune brannte sogleich sehr stark, da die abgeworfene Bombe eine Phosphorbombe war. Infolgedessen war eine Niederkämpfung des Bran-des ausgeschlossen. Es konnte nur noch das Vieh und einzelne Ackergeräte gerettet werden. Durch den aufkommenden Wind griff das Feuer auch auf die dicht danebenstehende Scheune des Schmiedemeisters Anton Haupt und ebenso auf die benachbarte Kirche über. Beide Scheunen brannten  völlig ab. Von der Kirche blieben nur noch die Umfassungsmauern übrig. Im Innern war alles verbrannt. Das Ganze bot einen sehr traurigen Anblick. Die Kirche war im Jahre 1682 erbaut worden und hatte somit ein Alter von 262 Jahren erreicht. Um die Möglichkeit zu erreichen, daß wieder Gottesdienst in der ausgebrannten Kirche abgehalten werden konnte, wurde der Chorraum mit einem Notdach versehen. In diesem hergerichteten Raum konnten aber nicht alle Kirchenbesucher Platz finden und daher mussten viele Besucher im ausgebrannten Kirchenschiff unter freiem Himmel dem Gottesdienst beiwohnen. Dieses war bei gutem Wetter möglich, jedoch bei Regenwetter und später bei zunehmender kalter Witterung nicht angänglich.

Am 15. November 1944 wurde Pfarrer Thies von Frankfurt/M nach Oberjosbach versetzt. Herr Pfarrer Thies machte sogleich den Vorschlag, im Erdgeschoß des Pfarrhauses zwei Zimmer für Abhaltung des Gottesdienstes abzugeben. Nach entsprechender Herrichtung dieser Zimmer wurde am Sonntag, den 19. November 1944, der erste Gottesdienst hierin abgehalten.

Der beim Brande herabgestürzte Glockenstuhl wurde nach notdürftiger Ausbesserung neben der Kirche aufgerichtet und die noch vorhandene Glocke in ihm wieder aufgehangen. Am 21. Dezember 1944 konnte wieder geläutet und somit der Beginn des Gottesdienstes angekündigt und die übrigen Tagesgeläute getätigt werden.

 

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Schloßborn, nach einer Beschreibung der Zeitung „Rheinischen Volkszeitung“

vom 1. August 1929

 

In einem von hohen Wäldern umgebenen, etwa 11/2 Stunden vom Großen Feldberg südwestlich sich ausbreitenden Hochtal liegt das von Sommerfrischler- und Wintersportlern gern aufgesuchte Dorf Schloßborn, eine der ältesten Siedlungen im Taunus, früher „Brunon“, später „Born“ genannt.

Um das Jahr 985 erbaute man hier unter Erzbischof Willigis von Mainz eine Holzkirche, die von dem Dänenbischof Staggo eingeweiht wurde.

Im Jahre 996 schenkte König Otto III. Die Mark Buschbach, wozu auch Brunon gehörte, mit allen dazugehörigen Dörfern, Weilern, Mühlen usw. den Brüdern an der  Stephanskirche in Mainz. Zu der Mark kamen später Josbach und Altenburg hinzu. Die Stephansbrüder zu Mainz ließen im Jahre 1013? eine Kirche aus Stein  erbauen, die von Erzbischof  Bardo von Mainz eingeweiht wurde.

Zur Pfarrei Brunon zählten damals folgende Orte und Weiler: Weilnau, Solderberg, Reifenberg, Walmarshausen?, Hattstein, Born, Gößhausen, Ruprechtsborn, Niedhusen, Hollehusen, Dietelshain, Ehlhalten, Nieder- und Oberjosbach, Niedernhausen, Eschenhahn, Ehrenbach, Königshofen, Schenkelshain?, Lenzhahn.

Später kamen hinzu: Eppstein, Bremthal, Ruppertshain, Fischbach und Eppenhain.

Da die Stephansbrüder keine weltliche Gerichtsbarkeit ausüben konnten, übergaben sie die Landeshoheit über Born an die Herren von Falkenstein. Diese setzten Vogt und Schöffen ein. Auch die Edlen von Eschborn Cronberg und Eppstein herrschten nacheinander über Born.

Eberhard I. von Eppstein legte 1339 in Born ein festes Haus mit Türmen und Verließ an. Die später als Jagdschloß benutzte Burg gab dem Ort den Namen Schloßborn. Unter den Grafen von Eppstein wurde der Ort befestigt.

Die Burg bildete den westlichen Teil des Dorfes. Sie lag innerhalb der um das Dorf  gezogenen Ringmauer, war jedoch von dem übrigen Dorf durch eine eigene Befestigung getrennt. Die Burgbewohner hatten einen eigenen Ausgang durch die Ringmauer, das sogenannte „Untertor“. Ein Teil der Burg wurde im neunzehnten Jahrhundert wegen Baufälligkeit mit dem Eckturm abgerissen und nur zum Teil wieder errichtet. (Wohnhaus Ernst Klomann.) Ein anderer Teil steht heute nahezu wie einst und wird ebenfalls als Wohnhaus benutzt. (Peter Mohr.) Die Stallung wurde in die jetzige Gastwirtschaft „Zur Burg“ umgewandelt. (Besitzer Peter Kilb.) Die Burg war schon im fünfzehnten Jahrhundert mit Wasserleitung versehen.

Das Wappen von Born ein in fünf Felder eingeteiltes Schild dar. Auf zwei Feldern war das Mainzer Rad, auf zwei der Eppsteiner Sparren, auf dem in der Mitte ein Brunnentrunk, jedenfalls das Sinnbild Borns, angebracht. Im Jahre 1817 ließ man das jetzige Siegel mit dem Schloßborner Turm anfertigen. 1522 starb Gottfried X. Von Eppstein; seine Besitzungen wurden verpfändet und Born gehörte fortan weltlich und kirchlich zu Königstein. Im Jahre 1553 starb Eberhard von Königstein ohne männliche Nachkommen; damit erlosch das Königsteiner und Eppsteiner Geschlecht. Unter kaiserlicher Zustimmung fiel nun Born an die Herrschaft der Stollberger, die durch das Stephansstift in Mainz als Lehnsherren anerkannt wurden.

Im Jahre 1535 wurde Born zum Flecken erhoben. Unter der Herrschaft der Grafen von Stollberg versah man die Gemarkung mit Grenzsteinen. Das Jahr 1564 brachte Born die Reformation, der ganze Ort nahm die lutherische Konfession an. Wie schon erwähnt, waren die Bewohner von Born Leibeigene. Der Schultheiß mußte die Bürger jedes Jahr in eine Zählliste aufnehmen und die Zähllisten nach Eppstein weitergeben, weil die Bürger gewisse Abgaben zu entrichten hatten. So hatten sie z.B. Schätzungsgelder zu zahlen, d. h. Der Wert ihres Grundes und Viehes wurden geschätzt und von je 10 Gulden mußte eine gewisse Steuer entrichtet werden. Wenn in einem Hause der Mann starb, so fiel das beste Stück Vieh der Herrschaft zu. Das nannte man den sogenannten „Blutzehnten“ oder das „Beste Haupt“. Außerdem waren die Bewohner verpflichtet, außerordentliche Frondienste (unleserlich)... bei der Jagd, ...das Abliefern des ... der Erzeugnisse ( Halm-, Hackfrüchte ... und die Gestellung? sämtlicher Erlenröhren? gemeindlicherseits an die Herrschaft. Für die Benutzung der Schafweide mußte eine hohe Summe gezahlt werden. Trotz des Widerspruchs der Gemeinde wurden etwa 500 Morgen Wald der Herrschaft überwiesen. Die Bürger hatten jetzt keine freie Jagd mehr und das Wild, besonders die Wölfe, nahm stark zu.

Im Jahre 1568 bewilligte Kaiser Maximilian die Abhaltung eines Jahrmarktes in Born. Wie lange und auf welche Art dieser abgehalten wurde, ist heute nicht mehr bekannt. 1660 jedenfalls wurde er schon nicht mehr abgehalten. Als 1581 das Geschlecht der Stollberger ausstarb, fiel die Herrschaft Königstein mit Born an den Kurfürsten von Mainz. Um diese Zeit wurde auch die katholische Religion wieder eingeführt.

Im Dreißigjährigen Krieg hatte der Ort viel unter den Schweden zu leiden. Seine Befestigungen wurden teilweise zerstört, die Häuser niedergebrannt, Hab und Gut geraubt oder vernichtet. Beim Friedensschluß zählte Born nur noch elf Familien. Dann wurde das Dorf von 1665 bis 1667 von der Pest heimgesucht.

In Born bestanden schon seit alten Zeiten einige Glasschmelzereien, wie die noch heute in dem Distrikt „Kalbsheck“ vorhandenen Glasscherben beweisen.

In den Jahren 1713 und 1714 wurde die jetzige Kirche erbaut. Während der Zeit des Schloßborner Kirchebaues regierte Lothar Franz von Schönborn, weshalb auch über der Eingangstür der Kirche sein Wappen in Stein eingelassen ist. 1718 führte man die Andacht zur ewigen Anbetung ein, und setzte als Jahrestag den 28. Februar fest, der bis zum Jahre 1928 beibehalten wurde. Für 1929 und später wurde jedoch auf bischöfliche Anordnung der 27. Februar jeden Jahres festgelegt.

Das Dorf hatte 1687 rund 160 Einwohner, die sich hauptsächlich von der Landwirtschaft, teils aber auch von den hier vorhandenen Köhlereien, die Ende des neunzehnten Jahrhunderts eingestellt wurden, ernährten. Die Erträge des Feldes waren im Vergleich zu heute sehr gering. Die Wiesen wurden nur einmal gemäht, später wurde das Vieh, welches zur Bebauung des Feldes nicht erforderlich war, zur Abweidung getrieben. Die Hirten ( Kuh-, Schaf- und Schweinehirten ) erhielten von den Viehbesitzern ein entsprechendes Hutgeld, und freie Wohnung in den Hirtenhäusern, von denen heute noch eins in der Hirtengasse zu sehen ist. ( Besitzer Jean Hofmann, Schweinehirt )

Im Jahre 1724 hatte Schloßborn bereits 204 Einwohner. Da sich der Ort immer mehr vergrößerte, wurde das Tor abgerissen und auch außerhalb der Ringmauer gebaut. Im achtzehnten Jahrhundert hatte die Gemeinde viel unter Einquartierung zu leiden, wodurch hohe Ausgaben entstanden.

1752 wurde das herrschaftliche Gut von der Gemeinde gepachtet, die es zum Teil pachtweise an ihre Bürger weitergab, wodurch die Gemeinde einen kleinen Gewinn erzielte und so die Schulden decken konnte. 1780 beschloß die Gemeinde, das herrschaftliche Gut aufzukaufen. 47 Bürger wollten sich daran beteiligen, die Herrschaft muß aber nicht damit einverstanden gewesen sein, denn sie behielt das Anwesen. Im Jahre 1789 wurde das herrschaftliche Gut der Gemeinde in Erbleihe gegeben, bei einer jährlichen Zinszahlung von 736 Gulden.

Durch die von 1773 – 1813 eintretenden neuerlichen Kriegsunruhen wurde Schloßborn durch ständige Einquartierung sehr hart mitgenommen. Hauptsächlich waren es Russen und Franzosen. Die der Landesherrschaft erwachsenen Kriegskosten deckte man durch Umlegung aller möglichen Steuern. Auch mußten die Bürger bei den Schanzarbeiten in Mainz und Kastel Frondienste leisten. Die Bewohner von Schloßborn gerieten in große Armut.

Ende des achtzehnten und Anfang des neunzehnten Jahrhunderts streifte in der Schloßborner Gegend der bekannte Räuberhauptmann „Schinderhannes“. Die zu Schloßborn gehörende „Hasenmühle“ und die nahe dabei gelegene „Fuchsmühle“ waren von ihm oft aufgesuchte Schlupfwinkel. Dadurch, daß die beiden Mühlen zu verschiedenen Ländern gehörten, die Hasenmühle zu Kur-Mainz, die Fuchsmühle zu Nassau, konnte Schinderhannes seine Pläne leichter ausführen. Nach alten Erzählungen soll Schinderhannes mit seinen Spießgesellen in der Wirtschaft „Zur Burg“ an Tanzabenden teilgenommen und sich mit jungen Mädchen belustigt haben. Niemand war vor dieser Bande sicher und es gab erst Ruhe, als Schinderhannes mit neunzehn Mordgesellen am 18. November 1803 in Mainz hingerichtet wurde.

Im Jahre 1803 kam Schloßborn zum Hause Nassau. Die Verhältnisse blieben die gleichen. Von der im Jahre 1813 von den Kriegs...? eingeschleppten Typhusseuche wurde Schloßborn stark betroffen. Es erkrankten vom 1. Oktober 1813 bis 1. April 1814 104 Personen, von denen 78? starben. Trotzdem war Schloßborn der erste Ort im Taunus, der sich von den Folgen des Krieges erholte.

Im Jahre 1821 wurde das jetzige Schulhaus bis zum ersten Stock gebaut, der zweite Stock wurde erst im Jahre 1846 errichtet.

1829 wurde die erste Wasserleitung gebaut, die fünf Brunnen speiste und zwar: auf dem sogenannten Hirtenplatz, am Backhaus, der Lindenbrunnen an der Kirche, der Brunnen vor dem Tore, und an der sogenannten Wacht. Die Gesamtausgaben der damaligen Wasserleitung beliefen sich auf 5288 Gulden, 34 Kreuzer und 3 Heller.

Um 1840 betrieben die Einwohner außer der Landwirtschaft auch den Holzhandel, besonders nach den Orten Frankfurt, Höchst und Wiesbaden. So war das Vieh fast immer auf der Landstraße, wodurch die Landwirtschaft stark vernachlässigt wurde. - Am 15. September 1862 wurde das erbliche Gut den Erbbeständen gegen Zahlung von 21 200,- Gulden. Verzinslich zu 5 Prozent, am 1. Januar 1863 als Eigentum übergeben. Von jetzt ab konnten die Erbbestandes – Anteile nach Belieben in kleine Teile geteilt oder veräußert werden.

Im Kriege 1866 trat Herzog Adolf von Nassau auf die Seite der Österreicher. Am 16. August 1866 wurde das Herzogtum Nassau von den Preußen eingenommen und zur preußischen Provinz erklärt.

 

Gegen Ende des neunzehnten Jahrhunderts hat sich die Landwirtschaft bedeutend emporgeschwungen. Allmählich verbesserte sich auch der Postverkehr und am 20. August 1890 wurde eine Posthilfsstelle errichtet. In diesem Jahre wurde das Dorf auch an das Fernsprechnetz angeschlossen. Im Jahre 1903 ersetzte man die Bodenleitung durch eine Hochdruckwasserleitung, die einen Kostenaufwand von 29 300,- Mark erforderte.

Im Jahr 1910 hatte Schloßborn 648 Einwohner. Ende 1911 Anfang 1912 wurde der Ort mit elektrischem Licht versehen. Am 1. Juli 1913 wurde die Gemarkung von einem schweren Unwetter heimgesucht. In dem nahegelegenen Distrikt „Kalbsheck“ wurden sämtliche Buchenbestände niedergeschlagen.

Bei der Mobilmachung am 1. August 1914 befand sich der Ort in großer Aufregung. Das erste Opfer des Krieges war Peter Becht, der am 27. September 1914 ? sein Leben für das Vaterland hingeben mußte. Schloßborn hatte durchschnittlich 110 bis 130 Mann beim Heere. Im Juli 1917 wurden die Glocken vom Kirchturm geholt und eingeschmolzen. Schloßborn hat an Kriegsteilnehmern folgende Personen verloren: Peter Becht, ? Jos. Hofmann, Franz Adam Becht, Johann Melchior Schmitt, Hch. Anton Frankenbach, Johann Klomann, ? Klomann, Franz Jos. Ungeheuer, ? Bauer ?, Peter Scheurich, Adam Albert Marx, Joh. Jos. Schmitt, ? Becht, Johann Joh. Jos. Becht, Joh. ? Becht, Otto Herm. Frankenbach, Adam Kilb, Joh. Hch.Halm und Franz Schauer.

Ferner sind an den Folgen des Krieges gestorben: Georg Güllering, Franz Kilb, Joh. Jos. Hofmann, Anton Jos. Becht und ? Emil Heck?

Am 9. März 1919 wurde Schloßborn durch die Franzosen besetzt und erst nach einem halben Jahr wieder geräumt. Nach einer Volkszählung aus diesem Jahre hatte Schloßborn nur noch 634 Einwohner. Die Zivilgemeinde beschaffte im Jahre 1922 wieder neue Glocken. In den Jahren 1922/23 wurde auf der sogenannten Bleiche ein Sportplatz errichtet. Auf Anrehgung des derzeitigen Lehrers Weilbacher wurde im Jahre 1926 eine Jugendherberge errichtet und am 20. Juni 1926 eingeweiht. Sie kann 120 Wanderlustige aufnehmen. Im Jahre 1926 wurde vom Turnverein eine Turnhalle errichtet. Nach jahrelangem Bemühen der Gemeindekörperschaften wurde im Jahre 1928 das jetzt vollendete Schwesternhaus, welches einen Kostenaufwand von etwa 40 000,- RM erforderte, sowie ein Ehrenmal für die im Weltkrieg gefallenen Krieger errichtet.

Die Gemarkung Schloßborn zählte im Jahre 1929 etwa 1430 Hektar und etwa 700 Einwohner.

Schloßborn um 1500
GesamtansichtSchloßborn um 1500 Gesamtansicht

SchustergassSchustergass

An de BorgAn de Borg

Am BackesAm Backes

In de Langgass, korz ferm BackesIn de Langgass, korz ferm Backes

Kennd beim Kattelochschuster soiKennd beim Kattelochschuster soiWerd`Zeit, `s Tor kemmd baal tsouWerd`Zeit, `s Tor kemmd baal tsou